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Urlaub im Wohnmobil - unser wohl teuerster Urlaub überhaupt

Urlaub im Wohnmobil - Unser wohl teuerster Urlaub überhaupt 

Auf einer Hundemesse wurde wir auf einen Wohnmobilvermieter aufmerksam, der extra Wohnmobile für Hundebesitzer baut und vermietet. Das fanden wir sofort super spannend und buchten es für eine Woche fürs kommende Jahr. 

Was wir zu der Zeit noch nichts wussten - es gibt ein Gesetz, welches besagt, dass man solche Buchungen keinesfalls mehr stornieren kann. Da bei uns kurz vor dem Urlaub sehr viel passiert ist und wir den Urlaub eigentlich garnicht mehr hätten machen können mussten wir also trotzdem. Natürlich hätten wir das Geld auch einfach nur zahlen und nicht fahren können, aber das widerstrebte uns dann doch erstrecht. 

 

Vollkommen unvorbereitet holten wir also das Wohnmobil ab. Nach einer kurzen Einweisung ging es für uns als vollkommene Campingneulinge mit rauchenden Köpfen los. Namid hatte im hinteren Teil einen kleinen Extrabereich mit einer Hundebox, die er sofort gut annahm. Die ersten zwei Tage verbrachten wir bei uns in der Nähe und versuchten mit dem Wohnwagen und allem was dazu gehört klar zu kommen. Außer das wir bei dem ganzen Zubehör vom Wohnmobil keinen passenden Anschluss für die Wasserversorgung hatten und diesen noch besorgen mussten und wir die Klimaanlage nicht in Gang bekamen klappte alles ganz gut. Also holten wir von zu Hause noch unsere Fahrräder ab und es konnte so richtig los gehen! Unser Ziel war als erstes Österreich. Durch die Berge hatte Paul mit der Automatik ganz schön zu tun und entschied schließlich doch selbst zu schalten. Dabei blieb es jedoch leider nicht. Ca 9 Kilometer von unserem eigentlichen Ziel - dem größten Wasserfall in Österreich - passierte es. Plötzlich zeigte das Wohnmobil an „Bremsflüssigkeit ungenügend“. Wir also mitten in den Bergen mit einer ordentlichen Steigung und stellten uns vor, was wohl mit uns ohne Bremse passieren würde. Also keine andere Wahl als direkt anzuhalten. Wir landeten auf einem ziemlich hügeligen Parkplatz vor einem geschlossenen Gasthof und riefen die Pannenhilfe an. Blöderweise war es schon abends und man sagte uns nur, dass versucht wird jemanden aus er Nähe zu erreichen und wir auf keinen Fall weiter fahren sollen. Zum Glück hatten wir vorher alles vom Wohnmobil aufgefüllt und standen nun dort. Mitten in den Bergen, komplett schräg und absolut kaputt. Alle paar Stunden telefonierte Paul mit einem der Pannenhilfe, jedoch kam die Nacht über niemand mehr. Also versuchten wir zu schlafen. Natürlich war das kaum möglich, da wir so schräg standen, dass man immer wieder in eine Richtung rutschte im Schlaf und es generell ein sehr ungemütliches Gefühl war. 

Am nächsten Morgen kam dann endlich jemand von einer Werkstatt im nächsten Ort und konnte das Problem beheben und uns zurück zur Straße lozen. 

 

Wir waren müde und genervt und entschieden also nicht mehr zum Wasserfall zu fahren, sondern zum nächsten Campingplatz. Nachdem wir die ersten Tage auf kleinen Parkplätzen standen ging es diesmal auf einen richtigen Campingplatz und zwar in Toblach bei „Camping Olympia“. Hier war es zwar etwas teurer, aber dafür auch wirklich toll! Wir hatten einen schönen Stellplatz direkt an einem Park und es gab sogar einen Pool. Im Ort liehen wir uns dann einen Fahrradanhänger für Namid aus, da es zu heiß war um ihn laufen zu lassen bei einer Fahrradtour. Da es doch arg anstrengend war fuhren wir dann am Abend jedoch doch mit dem Auto zum 20 Minuten entfernten Prager Wildsee. Diesen See hatten wir bereits im Vorjahr schon besucht und uns verliebt. Da es unter der Woche war war es auch recht leer und wir konnten einen gemütlichen Abendspaziergang in unfassbar schöner Umgebung genießen. 

 

Am nächsten Tag hatte Paul Geburtstag und wir

entschieden einen Ausflug zu den Drei Zinnen zu machen. Mit dem Auto waren es vom Campingplatz 45 Minuten und somit gut machbar. Blöderweise entschieden wir uns bis zur Auronzohütte zu fahren und konnten es kaum glauben, als wir für ca 2 Stunden tatsächlich den Tagestarif von 45€ zahlen mussten. Also wir uns von dem Schock erholt hatten wurden wir mit einer unfassbar tollen Aussicht belohnt. Selten haben wir etwas so beeindruckendes gesehen! Definitiv möchte ich dort auch nochmal hin und eben dort oben übernachten. Natürlich war es dort überlaufen von Touristen. Als wir allerdings vom Hauptweg runter gingen waren teilweise komplett alleine und Namid konnte auch frei die Gegend erkunden. Dieser Ausflug war definitiv das Highlight unserer Reise! 

 

 

Die nächste Nacht verbrachten wir auf dem Parkplatz direkt am Pragser Wildsee. Dort gab es zwar wirklich nichts, aber es lohnte sich am Morgen vor Sonnenaufgang Komplett allein am See zu sein, bevor bereits um 9 Uhr die ersten Reisebusse mit Touristen ankamen. Als es voll wurde machten wir uns dann auf den Weg zurück nach Österreich - ins 5 Stunden entfernte Pettenbach. Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen Zwischenstopp in Salzburg. Die Stadt ist wirklich wunderschön, jedoch nicht gerade vorteilhaft mit Wohnmobil. Als wir nach einer Ewigkeit einen Parkplatz fanden hatten wir trotzdem als wir eine Stunde später zurück kamen einen Strafzettel. Aber immerhin sind wir nicht abgeschleppt worden :D 

Nach einem weiteren Zwischenstopp am Mondsee kamen wir dann am Ziel an. Über eine Campingapp fanden wir einen Stellplatz in Straße im Attergau wo wir dann die Nacht verbrachten. Am Morgen bekamen wir für nur 5€/Person ein ganz tolles Frühstücksbuffet und fühlten uns echt wohl dort. Namid ließen wir, wie sonst auch für kurze Zeit, im Wohnwagen damit er noch etwas schlafen kann. Als wir wieder kamen hatte er dann jedoch die komplette Box auseinander genommen. Die ganze Matte zerfetzt, das Rollo am Fenster raus gerissen, die Papplüftungsrohre auseinandergenommen und das Gitter herusgenommen (zugegeben das ist auch nur sehr locker befestigt). So war der Schock also perfekt und wir verbrachten den Vormittag damit mit der Vermietung und auf deren Aufforderung mit der Versicherung zu sprechen. Den Nachmittag verbrachten wir dann noch mit einem Kumpel von Paul, bevor es dann am Abend wieder zurück in die Heimat ging. 

Dank dem von Namid verursachten Schaden war es uns dann natürlich verdammt unangenehm das Wohnmobil zurück zu geben. Auch wenn es hieß, dass die Versicherung den Schaden übernimmt wurden unsere 1000€ Kaution schließlich einbehalten und wir waren fix und fertig mit den Nerven. 

 

Fazit: Dafür das wir noch keine Campingerfahrungen hatten finde ich kamen wir ziemlich gut klar. Da ich jemand bin, der quasi immer friert und mindestens zwei Mal in der Nacht auf die Toilette muss, war es für mich definitiv ein Traum Toilette und Heizung direkt dabei zu haben. Auch vom Platz her kamen wir zu zweit mit großem Hund echt super gut klar. Anfangs fanden wir das Kochen mit Gas echt doof, aber auch das klappte gut. Namid jedoch fand es offensichtlich eher weniger toll. Normalerweise ist er in Hotels, Ferienwohnungen usw. Echt entspannt, jedoch kam er im Wohnmobil nicht so gut zur Ruhe. Ganz offensichtlich hat er es mit der Zerstörung dann ja auch gezeigt, denn sowas hat er vorher wirklich noch nie veranstaltet. Die Flexibilität und die Tatsache immer und überall alles dabei zu haben ist für mich wirklich ein Traum! Ich kann es mir auch gut vorstellen einen eigenes Wohnmobil zu haben. Trotzdem waren wir schockiert wie teuer alles war. Wir haben zwar auch mal im Restaurant gegessen und eben auch zwei Nächte auf einem richtigen Campingplatz verbracht, trotzdem haben wir total unterschätzt wieviel durch allein die ganzen kleinen Beträge von Strom, Wasser auffüllen usw zusammen kommt. Vermiest hat es uns das ganze so richtig jedoch vor allem durch die „bösen Überraschungen“. Wir wurden immer wieder darauf hingewiesen, dass wir den Schaden ja nur der Versicherung melden müssen und dann die Kaution zurück bekommen, jedoch erfuhren wir dann 2 Wochen später das solche Schäden an Mietfahrzeugen nicht versichert sind (Württembergische). Nun auch über einen Monat nach dem Urlaub haben wir noch keinen Cent der Kaution wieder und haben auch nichts mehr vom Vermieter gehört. Zwar haben wir nochmal angerufen, da kam jedoch nur die Auskunft, dass das Auto unterwegs ist und es bei so einem großen Schaden dauern kann bis man uns eine genaue Summe nennen kann. Es bleibt also spannend wie es hier weiter geht.

 

Da ein eigener Camper für uns in naher Zukunft nicht in Frage kommt sind wir also erstmal eher nicht mehr als Camper unterwegs :D 


Kostenübersicht: 

 

  • Kaution Wohnmobil: 1000€ (würde man THEORETISCH ja wieder bekommen
  • 4Pfotenmobil (Automatik, jedoch wie gesagt ist die so schlecht, dass wir trotzdem als Schalter gefahren sind)für 7 Tage: 1010€
  • Spritkosten: rund 300€
  • Parkplatz + Maut Auronzohütte: 45€
  • Parkplatz Pragser Wildsee: 2x 25€
  • Essen + Trinken: ca 100€ 
  • Maut: ca 12€
  • Strom + Wasser + Parkgebühren: ca 60€ 
  • Leihgebühren Hundefahrradanhänger: 20€/2Tage

 

= rund 2600€ (wovon man im Normalfall natürlich 1000€ wieder zurück bekommt)

 

Trotzdem haben wir uns das ganze eindeutig günstiger vorgestellt, wobei es klar was anderes ist, wenn man sich die unfassbar teuere Mietgebühren 

 

Streckenübersicht:

 

  1. Tübingen - Neuffen - 35km
  2. Neuffen - Nürtingen - 11km
  3. Nürtingen - Österreich „Olympia- 405km 
  4. Camping Olympia - Pragser Wildsee - 14km
  5. Camping Olymipia - Drei Zinnen „Auronzohütte“ - 42km 
  6. Drei Zinnen - Pragser Wildsee - 42km 
  7. Pragser Wildsee über Salzburg und Mondsee - ca 400km 
  8. Pettenbach - Tübingen + Vermietung - 500km  

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